In Pittsburgh haben sich 1993 drei Musiker zur Punkband Anti-Flag zusammengeschlossen. Zur aktuellen Besetzung gehören neben den Gründungsmitgliedern, dem Sänger und Leadgitarristen Justin Geever und dem Schlagzeuger und Perkussionisten Patrick Bollinger, Rhythmusgitarrist Chris Head und E-Bassist Chris Barker. Die Gruppe spielt Punkrock, Melodic Hardcore und Hardcore Punk.
Eine Band mit pazifistischer Haltung
Pat Thetic, Geever Justin Sane und Andy Flag – unter diesen Namen traten Justin Geever, Patrick Bollinger und Andy Wright auf als sie 1993 Anti-Flag gründeten. Ihre Bühnen standen zunächst nur auf regionalen Konzerten. In ihrem ersten Album "Die for the Government" im Jahr 1996 legten Anti-Flag den Schwerpunkt auf die Entwicklung der Punkszene und den Polizeistaat. Wright verließ die Band und wurde ein Jahr später durch Chris Head ersetzt. Der eigentliche E-Bass-Ersatzmann spielte ab 1998 Gitarre. Ebenfalls gründeten Geever, Bollinger und Head im selben Jahr das Label A-F Records. 1997 stieß Jamie Cock zur Band und übernahm den E-Bass. Nach seinem Ausstieg trat Christopher Barker der Gruppe bei. Der Fan, der fortan Chris #2 genannt wurde, stand von da an als Bassist auf der Bühne. Das zweite Album "A New Kind of Army" ist das einzige, auf dem ausschließlich Geever als Sänger zu hören ist. Mit dem Nachfolger "Underground Network" im Jahr 2001 gelang Anti-Flag der Durchbruch. Die Gruppe war zum ersten Mal überregionale erfolgreich. Auch die EP "Mobilize" aus dem Jahr 2002 trug dazu bei. Der Gunstar trat hier zum ersten Mal in Erscheinung. Das Logo der Band besteht aus fünf gebrochenen M-16-Strumgewehren. Es symbolisiert den Pazifismus der Band. Mit "The Terror State" setzten Anti-Flag ein überdeutliches Zeichen gegen die Bush-Regierung. Viele Plattenläden hatten es deshalb nicht auf Lager. Mit dem Wechsel zum Major-Label RCA Records hagelte es 2005 viel Kritik für die Musiker. Einige Fans waren der Meinung, die Gruppe wäre damit kommerziell geworden. 2006 schaffen es Anti-Flag mit dem Album "For Blood and Empire" zum ersten Mal in die amerikanischen und deutschen Charts. Ein Jahr später brachen die Musiker die Kanada-Supporttour für Billy Talent ab. Der Grund: Die Schwester von Barker und deren Freund wurden ermordet. In diesem Zusammenhang entstand die EP "A Benefit for Victims of Violent Crime". Der Erlös der Platte kam dem Center for Victims of Violence and Crime in Pittsburgh zu Gute. 2008 erschien in Deutschland "The Bright Lights of America". Thematisiert wurden darin gesellschaftliche Fragen.
Im Jahr darauf wurde die Europatour von Anti-Flag kurzfristig abgesagt. Neben einer gebrochenen Schulter von Geever soll ein Todesfall in der Familie von Head dazu geführt haben. Daneben hatte sich Bollinger drei Rippen gebrochen. Mit "A Document of Dissent" erschien 2014 das Best-Of Album der Band. Das Besondere daran ist das Booklet. Es enthält eine biografische Chronik, in der tiefgehende Notizen zur Entstehung einiger Songs und Referenzen auf die geschichtlichen Ereignisse weltweit, die als Inspiration dienten, festgehalten wurden. Nachdem 2015 das neunte Studioalbum "American Spring" auf den Markt kam, starteten Anti-Flag ihre Welttournee. 2016 traten Greeve und Barker in München auf. Hintergrund war die Eröffnung des Ausstellungsprojekts "Victory is Peace". Mit "American Reckoning" erschien 2018 das erste Akustik-Album der Band.