Mit Hard Rock erobern Gottard aus Lugano die Schweizer Bühnen und Charts. Jedes Studioalbum der Band erreichte nach dem Debüt Platz eins. Zur aktuellen Besetzung gehören Gitarrist Leo Leoni, Gitarrist Freddy Scherer, Bassist Marc Lynn, Schlagzeuger Hena Habegger, Keyboarder Ernesto Ghezzi und Sänger Nic Maeder. Unter dem Namen Gotthard ist nicht nur ein Gebirgsmassiv in der Schweiz bekannt, sondern auch ein Tunnel, der durch eben dieses führt und ein Gebirgspass. Das zweite T wird in der Eigenschreibweise der Band auf den Kopf gedreht und soll einen Phallus darstellen. Der daraus entstehende Ausdruck "Got Hard" bedeutet so viel wie "Einen Ständer gekriegt" – eine typische sexuelle Anspielung, wie sie für Hair-Metal-Bands der 80er Jahre üblich ist. Gotthard sind weitestgehend nur in der Schweiz bekannt.
Die Schweiz hört Hard Rock
Zunächst unter dem Namen Krak beginnt 1989 die Karriere von Gotthard. 1991 benennt sich die Gruppe, die aus Steve Lee, Leo Leoni, Marc Lynn und Hena Habegger bestand um. Ein Jahr später landen die Musiker mit ihrem Debütalbum den ersten großen Erfolg in der Schweiz. Die Band geht daraufhin mit Satrox auf Tour durch die Schweiz, mit Magnum durch Großbritannien und tritt als Vorband von Victory und Magnum in Deutschland auf. Auch beim Foundations Forum in Los Angeles standen Gotthard auf der Bühne. In Zürich eröffneten sie ein Konzert für Bryan Adams. 1994 erschien das Album Dial Hard und wurde zum ersten Nummer-1-Album für die Band in der Schweiz. Zwischen 1993 und 1995 stand Igor Gianola als Tourgitarrist mit Gotthard auf der Bühne. Das Unplugged-Livealbum "D-Frosted" setzte 1997 einen neuen Meilenstein. Es erreichte Doppel-Platin in der Schweiz. Tourneen der Band in der Schweiz und Deutschland waren ausverkauft. Daneben gaben die Musiker Konzerte in Frankreich und Italien. 1998 traten Gotthard als Vorband von Deep Purple in Frankreich auf. Mit "Open" kam 1999 ein ruhigeres Album auf den Markt. Die Ballade "Heaven" aus dem nachfolgenden Album "Homerun" wurde 2001 der nächste große Erfolg. "Homerun" erreichte zudem Dreifach-Platin. Im selben Jahr traten sie als Vorband von Bon Jovi und AC/DC auf.
2003 und 2004 waren eine Zeit der Veränderungen. Mandy Meyer verließ Gotthard und wurde durch Freddy Scherer ersetzt. 2003 waren sie Co-Headliner bei der 300-Jahr-Feier von St. Petersburg und spielten im Moskauer Kreml. Mit "Human Zoo" kehrten Gotthard zu ihren rockigen Wurzeln zurück. Auch "Lipservice" aus dem Jahr 2005 und "Domino Effect" aus dem Jahr 2007 setzten wieder mehr auf Hard Rock. Die Boulevard-Zeitung Blick kürte "Lift U Up" 2008 zum Fansong der Europameisterschaft. Mit dem Album "Need to Believe" landeten Gotthard den größten Erfolg ihrer bisherigen Geschichte. Es stieg in Deutschland auf Platz acht der offiziellen Charts. 2009 stand für Gotthard eine Europatour auf dem Plan. In Deutschland traten sie zusammen mit Europe bei einer Headlinertour auf. 2010 dann der Schock: Sänger Steve Lee verunglückt tödlich bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall in Nevada. 2011 stieß Nic Maeder als neuer Sänger zu Gotthard. Zum ersten Mal war er auf dem Album "Firebirth" zu hören, das ein Jahr später erschien. Das Werk ist deutlich härter als die Werke davor, enthält aber trotzdem einige Balladen.